Modellbau Jürgensen 

Ybbser Straßenbahn in H0e und andere Spur 0e- und 0m-Modelle

Seite 13  0e-Modell des Payerbachers

Neu in 2023:  -

Inhaltsangabe Seite 13:

Pos.  0, aktuell 2020:  3 Fotos von der NuSSA 2020

Pos.  1.   Über das Modell

Pos.  2:   Das Vorbild

Pos.  3    Die Motorisierung.

Pos.  4    Farbspritzen

Pos.  5:   Fotos auf der Heimanlage Badenweiler

Pos. 0, aktuell:

3 Fotos vom Einsatz auf der NuSSA 2020:

Bild 01. Stellfoto auf der meisterlich gestalteten 0e-Ausstellungsanlage von Herrn C.-D. K.

Bild 02. -dto.-

Bild 03. Sieben weitere Fotos von der meisterlichen 0e-Anlage des Herrn K. finden Sie auf Seite 07 "0m-DWK-Triebwagen IVs", Pos. 0, aktuell.

Es folgen Fotos von der Entwicklung und Anprobe der Achslagerblenden.

Bild 04   Ein Blick auf die frisch lackierten Achslagerblenden. Achsstummel gehen vom Lager aus bis dicht an die Radnaben heran. Die Sandaufnahme-Trichter sind nachgebildet. Es fehlen  die Auftritte.

Bild 05.  Wie Bild 04.

Bild 06. Genial konstruiert vom Herrn U. P. Es werden praktisch nur die alten Radhalter ausgeklippst und die neuen mit dem Federpaket eingeklippst.

Bild 07. Sandaufnahmetrichter und Radabweiser sind am richtigen Platz.

Bild 08. Hier sind die Achsstummel vom Lager zur Radnabe gut erkennbar. Das macht Sinn bei den relativ breit ausladenden Seitenblenden. Zum gewählten Antrieb lesen Sie bitte ab Pos. 3 "Motorisierung" . Das dortige Bild 09 unterstützt den Text.

Bild 09.  Zum Abschluss auf der Heimanlage Badenweiler ( Seite 04 ) 0e-Ybbs-Tram vereint mit dem 0e-Payerbacher. Es folgen hier demnächst weitere Bilder von der Erneuerung des Payerbacher Tws und lesen Sie bitte weiter mit Pos. 1 "Über das Modell", so Sie möchten.

Pos. 1: Über das Modell

Das 0e-Modell des Payerbacher erhielt eine eigene Seite. Es ist ein faszinierendes Fahrzeug mit 0m-Großraumflair auf 760 mm Spurweite. Ein abenteurerlich hoher und breiter Wagenkasten auf schmaler Spur. Das Buch vom Verlag Slezak Wien "Schmalspurig durch Österreich 1825-1975" bot genügend Informationen über  die elektrische Lokalbahn Payerbach-Hirschwang, wo die Triebwagen Wintersportbegeisterte zum Rax-Gebirge fuhren.

Die Personenwagen von Fleischmann Magic Train boten eine Starthilfe für den Bau des Modells, wie die Fotos belegen und Farbauskünfte und technische Zeichnungen sandte der rührige, ehrenamtliche Vorstand der heutigen Museumsbahn.

Über die Motorisierung des Modells fehlten die Fotos, die ich damals nicht gemacht habe und nach dem Zusammenbau waren Detailaufnahmen nicht mehr möglich.

Dann kam der Absturz des Modells aus ca. 1,7 m Höhe von einer Treppenstufe auf den Holzfussboden am 26. März. 2017. Das war böse. Das so ramponierte Modell landete krachend auf den Basteltisch zurück. Etwas später kam die Idee, dem Modell eine eigene Seite zu geben. Und das kam so:

Die Antriebselemente hatten sich durch den Aufprall vom Gehäuse getrennt, Teile am Dach waren rausgebrochen, das Dach in seiner Länge und das Gehäuse aber ganz geblieben. Zwei Streben an einer Plattform gestaucht und angebrochen. Glück gehabt. Alles reparabel.

Dem Modell fehlten die vorderen Fenster und ein Fahrer. Das ließ sich jetzt nachholen. Der Absturz hat mein Interesse an diesem Modell wiederbelebt. Bild 06 zeigt das Ergebnis, allerdings noch ohne Fahrpult und Kurbeln. Die Stellung des Fahrers und seine Handhaltung berücksichtigen die Greifposition zum kommenden Fahrpult. Und dann kam der Freund und konstruierte ovale Doppellampen und Drehgestellblenden. Und rechtzeitig zur NuSSA 2020 waren Dach und der breitenreduzierte Sommerfeld-Scherenstromabnehmer weiß, Laufstege und Auftritte dran. Auf der wunderschönen Spur 0e-Ausstellungsanlage von Herrn C.-D. K. durften Standaufnahmen gemacht werden. Danke dafür lieber Herr C.-D. K. Die ersten drei Fotos siehe oben.

So weit so gut könnte man denken. Es gab vorher Arbeit am Modell:

Die Wagenkastenbreite war 1,7 mm zu breit und das Modell 3 mm zu hoch über der Schienenoberkante. Donnerwetter. Das konnte ich so nicht stehen lassen. Die folgenden Bilder zeigen mein Handeln noch kurz vor Ostern 2017:

Bild  01:  Mit der Laubsäge ging es am besten. Gut, dass die Plattformen angeschraubt sind. Sie waren schnell abgebaut. Nach guter Überlegung stand die Schnittlinie fest und der Wagenkasten mit den eingeklebten Fenstern war der Länge nach geteilt. Zwei Fleischmann-Magic-Train-0e-Personenwagen bildeten auch bei diesem Modell die Grundlage.

Bild  02:  Die Eingangstür an der Stirnseite blieb heil, wie man sieht. Und weil man fast nicht glauben kann, dass der Wagenkasten geteilt ist, als doppelten Beleg dieses zweite Bild.

1,7 mm waren relativ schnell von den Wagenhälften weggefeilt. Zusammengeklebt mit Kibri-Kleber und vereint mit den anschraubbaren Plattformen zeigte sich der Payerbacher mit der wahren Wagenkastenbreite. Na endlich !

Nun war da noch die zu große Wagenhöhe. Verursacht durch die 3mm dicken Filzscheiben zwischen Drehgestell und Wagenkasten. Das war eine Fehlleistung von mir. Die Korrektur wiederum brachte reine Bastelfreude mit bestem Ergebnis. Bild 03 gibt Auskunft.

Bild  03:  Das 1:45 gehaltene Papierbild bestätigt die jetzt tadellose Höhenlage des Modells. Jetzt werden die Antriebsräder im oberen Teil vom Träger des Wagenkastens auch am Modell verdeckt.

Bild  04:  Erfreulich. Jetzt ist er wieder ganz.

Bild  05:  Der Payerbacher darf wieder gefallen, auch wenn Vieles an ihm fehlt.

Bild  06:  Die erhöhte Position des Fahrers zum Stationsvorsteher ist perfekt. Ebenso der vordere seitliche Dachüberstand durch die schmalere Plattform.

 Bild  07:  Fototermin vor der Badenweiler Triebwagenremise. (siehe Seite 04). Links der noch 3mm zu hohe Wagenkasten des Payerbacher Großraumtriebwagens und rechts gibt es Kreischalarm im VT 136 von den Kindern.

Bild  08:  Die Proportionen Fahrergröße zu den Plattformabmessungen stimmem. Der Abstand des Fahrers zum fehlenden Fahrpult und zur Höhe der Fahrkurbel ist einkalkuliert.

Pos. 2: Das Vorbild

Das erste Foto vom Original Payerbacher sah ich im Buch "Schmalspurig durch Österreich" vom Slezak-Verlag Wien. Das schwarz-weiß-Bild zeigte ein unglaublich großes Fahrzeug auf 760 mm Spurweite. Das Dach musste irgendwie weiß gestrichen sein, war es doch gegen den hellen Himmel auf dem Bild nicht auszumachen. Jedenfalls war ich dem größten je in Österreich gebautem elektrisch betriebenen Schmalspurfahrzeug begegnet, dass mit den Schwesterfahrzeugen viele Jahre zwischen Payerbach und Hirschwang in der Nähe von Wien erfolgreich im Einsatz war.

Nach Verschrottung und Abverkauf der Fahrzeuge, gelang es den Freunden dieser Touristikbahn, auf der Basis von zurückerworbenen Restbeständen, fabrikneue Fahrzeuge herzurichten und musealen Betrieb zu betreiben. Eine tolle Leistung.

Das Modell in Spur 0e wollte ich bauen. Es wurde eine echte Herausforderung, dieses 4-achsige hochbeinige Fahrzeug im Maßstab 1:45 umzusetzen. Fertig ist es noch nicht. Die Lampen zum Beispiel, der Dachbereich, die Auftritte und Drehgestelle fehlen noch.

Pos 3: Die Motorisierung

2 Meter Achsabstand, Speichenräder mit 860 mm Durchmesser und 760 mm Spurweite sind für Spur 0e im Maßstab 1:45 umzurechnen. Die richtigen Schmalspurgleise von Peco mit 16,5 mm Spurweite waren vorhanden. Die H0-BR 78 von Fleischmann hat die passenden Räder mit 19 mm Durchmesser. Blieb noch das Fahrgestell. 44,45 mm sollte der Radabstand rechnerisch sein. Rocos H0-BR 58 treibt ein dreiachsiger Tenderantrieb mit 45 mm Achsabstand. Ein halber Millimeter (mm) zuviel war in Ordnung. Die Abweichung betrug nur 1 %.

Bild  09:  Die beiden modifizierten Drehgestelle aus dem 3-achsigen Roco-Tenderantrieb. Links mit neuem Antrieb. Jede zweite Radspeiche wurde mit der Laubsäge entfernt. Die Radreifen sollen noch mit einem Papierring verstärkt werden, was bis heute aber ausblieb. Rechts ein Blick auf das entkernte antriebslose Drehgestell. Eine Stromabnahme fehlt noch, ist aber für den Testbetrieb  nicht unbedingt erforderlich. Das liegende Antriebsdrehgestell links stützt sich auf dem Getriebekastendeckel ab.

Bild  10:  Der Decoder über dem linken Radsatz liegt unterhalb der Plattform und störte dort aber das Höhenspiel des Drehgestells und liegt heute lose im Getriebekasten. Der Motor mit Schwungmasse von einem 2-achsigen Tillig H0-Triebwagen hat Platz im Wagenkasten, der im Boden einen Ausschnitt erhielt. Die Abstützung des Drehgestells aus Polystyrolplatten halte ich in der Hand und zeige, wo sie auf dem Motorschild aufgeklebt war.

Bild  11:  Zwei Polystyrol- und eine Filzplatte mit eingelassener M3 Schraube sind jetzt oben auf dem Motor verklebt. Das Drehgestell wird um 180° gedreht eingebaut. Die Filzplatte verhindert Resonanzgeräusche im oder am Wagenkasten und stützt sich am Boden des eingeklebten Getriebekastendeckels, erstmals im Bild 09 gezeigt- ab. Siehe nächstes Bild.

Bild  12:  Die Öffnung im Wagenboden ist groß genug, um das Drehgestell-Antriebspaket mit der M3-Schraube in die Bohrung des auf dem Fahrzeugboden aufgeklebten Getriebekastendeckels einzuführen.

Bild  13:  Der von Innen auf dem Wagenboden aufgeklebte Getriebekastendeckel (links oben) aus Polystyrolplatten bleibt unter der Fensterkante und zeigt, welchen Raum er im Wagenkasten einnimmt. Das Antriebsdrehgestell steht wieder falsch rum und wird um 180° gedreht eingebaut. Das Innere des Wagenkastens ist antrazit gefärbt.

Bild  14:  Eine Zahnradkette verbindet die drei Achsen im Tenderantrieb von Rocos H0-BR 58. Wegen der neuen großen Räder ergab sich ein anderes dynamisches Verzögerungsspiel  zwischen den beiden äußeren Achsen, das zu unerwünschten Längsschwingungen führte und auch nicht durch Decodereinstellungen verändert werden konnte. Die Zahnradkette war schnell entfernt und der Einachsantrieb schaffte auch ohne Haftreifen eine genügende  Antriebskraft. Einen zweiten Motor wollte ich in das andere Drehgestell nicht einbauen.

Der flache Tilligmotor erlaubte auch die Entfernung eines Zahnrades zwischen Schnecke und Antriebsachse, so dass die Antriebseinheit deutlich niedriger wurde und der einzuklebende Getriebekastendeckel unter der Fensterkante bleiben konnte. Siehe Bild 13.

Bild  15:  Für das antriebslose Drehgestell musste der Wagenboden nicht geöffnet werden. Auf einer Filzunterlage (hier beige im Foto) ist quergelegt eine Polystyrolplatte mit eingeklebter Senkschraube. Abgedeckt in Längsrichtung mit einer Transparentfolie der passenden Höhe wegen, auf die das Drehgestell geklebt ist. Im Wageninneren wird das Drehgestell mit zwei Muttern gesichert. Siehe  Bild 17.

Bild  16:  Reichlich Spiel und Platz zum Ausschwenken des Drehgestells ist vorhanden.

Bild  17:  Die Befestigung des antriebslosen Drehgestells mit Kontermutter links auf dem Wagenboden. Die Plattformbefestigung wird hier sichtbar an der zweiten daneben gestellten Plattform rechts. Unten im weißen Rahmen mit zwei eingeklebten M 1,6 mm Schrauben und oben mit zwei Holzschrauben durch die Stirnwand verbunden.

Bild  18:  Die herausgebrochene Dachkante ließ sich gut einkleben. Die Dachendstücke sind aus Balsaholz, die Oberfläche mit Sekundenkleber verstärkt und die vordere Wölbung mit Zweikomponentenkleber geformt. Die beiden vorderen Fensterholme konnten fast spurlos in ihre Position eingepasst und mit Sekundenkleber gesichert werden. Glück gehabt.

Bild  19:  Blick in den langen Wagenkasten auf die Klebestelle, wo die beiden  Fleischmann-MT-Personenmagen stirnseitig zusammen geklebt sind. Die Kontaktflächen der beiden Stirnseiten wurden so klein wie möglich gehalten, um den Großraumeindruck des Vorbildes zu erhalten. Die oberen Dachträger sind abgetrennt von beiden Gehäusen, zusammengeklebt und separat eingesetzt.

Pos. 4: Farbspritzen

Bild  20:  Die Spritzkabine. Ein handelsüblicher Wrasenabzug an der Wand. Dahinter ein Entlüftungsrohr nach draußen. Davor Styrodurplatten mit Montagekleber trichterförmig verbunden. Genutzt werden Acrylfarben und eine einfache Gesichtsmaske. Die Saugfläche des Wrasenabzuges ist mit einem dicken, offenporigen Vlies abgedeckt und wird gelegentlich gewechselt.

Bild  21:  Immer wieder spannend die Entkleidung. Hier ist es Malerkrepp. Die kastanienbraune Fensterbrüstung wurde hier gespritzt. Zuvor der Innenraum in einem Holzton, wie Bild 22 zeigt.

Bild  22:  Blick in die Kanzel mit dem helleren Holzton.

Bild  23:  Sorgfältiges Abdecken und ein gut kalkulierter Spritzplan führten zum Erfolg. 

Bild  24:  Die Stirnseiten werden an den Wagenkasten angeschraubt. Diese lösbare Verbindung erleichterte die Farbgebung sehr.

Bild 20:  Von den Museumsbahnbetreibern gab es RAL-Farbauskünfte. Persönlich habe ich die Original-Fahrzeuge noch nicht gesehen. Fa. Revell empfahl Mischungsverhältnisse.

 Pos. 5: Fotos auf der Heimanlage    

Bild 21:  Zwei Personenwagen von Fleischmann-Magic-Train (MT) hatten zusammengklebt die nötige Wagenkastenlänge und - breite. Die Fensterreihung und -größe wurde mit Polysterolplatten maßstäblich gestaltet. Der zu hoch liegende Wagenkasten und die zu große Kastenbreite sind hier noch nicht korregiert.                  

Bild 22: Auch dieses Foto hat nur noch Erinnerungswert. Der Wagenkasten ist schmaler geworden und in der Höhe deutlich abgesenkt.

Bild 23:   Fast beängstigend: 760-mm-Spurweite zu über 2,4 m Wagenkastenbreite. Beeindruckend ist die Aufstiegshöhe zur Plattform.

Bild 24:

Bild 25:

Bild 26:  Inzwischen ist der Scherenstromabnehmer auf dem Dach. Die Holme müssen noch schmaler gefeilt werden. Die Endstücke des MT-Daches entstanden aus Balsaholz und wurden mit Kibri Betonfarbe schleiffähig aufgedickt.  Eine Polystyrolleiste, angeklebt an die jeweilige Längsseite des MT-Daches ergab die gewünschte Dachverbreiterung. Die mehrfach aufgetragene dicke Betonfarbe zwischen Leiste und Dach wurde nach dem Trocknen rund geschliffen.

Bild 27:

Bild 28:

Bild 29:  Beim 3-D Drucker Shapeways gibt es ein Gehäuse des Payerbachers als H0e-Modell zu kaufen. Sehenswert, was da inzwischen Alles so angeboten wird.  www.shapeways.com  Dort den Suchbegriff:  H0e-Payerbacher eingeben. Bild 29 zeigt deutlich die Passarbeit von Dach und Vorderfront des Tws. 

Für den am Original interessierten:

Es gibt Beiträge im Internet unter YouTube zu entdecken. Hilfreich sind Suchwörter wie Höllentalbahn, Payerbach,  Hirschwang. 


Bild 30: Drehgestellblenden. Auf diese Fertigung freue ich mich. Hier zeigt sich, wie filigran das Fahrwerk ist.

                                          Fortsetzung fogt.

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